„Industrie 4.0“ für den deutschen Mittelstand – Millionenschweres Verbundprojekt „IQ 4.0“ stärkt Ulmer Forschung

„Industrie 4.0“ für den deutschen Mittelstand – Millionenschweres Verbundprojekt „IQ 4.0“ stärkt Ulmer Forschung

Rückwirkend zum 1. Januar fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) das Verbundprojekt „IQ 4.0 – Einführung intelligenter Qualitätsregelsysteme durch vernetzte Wertschöpfung“ mit insgesamt 3,2 Millionen Euro. „Mit diesem Forschungsprojekt wollen wir den wissenschaftlichen Nachweis erbringen, dass der Weg zum `Industrie 4.0´-Unternehmen auch für den Mittelstand wirtschaftlich realisierbar ist“, so Professor Mischa Seiter vom Institut für Technologie- und Prozessmanagement an der Universität Ulm. Der Inhaber der Professur für Wertschöpfungs- und Netzwerkmanagement ist Hauptantragsteller des Verbundantrages, an dem zahlreiche Partner aus der Wirtschaft und Wissenschaft beteiligt sind.

„Deutschland hat gute Chancen, sich zum Leitanbieter und Leitmarkt von Industrie 4.0-Lösungen zu entwickeln“, sagt Seiter. Unter dem Begriff Industrie 4.0 versteht die Ökonomie die zunehmende Digitalisierung und Vernetzung von industriellen Wertschöpfungsprozessen. Das Forschungsprojekt IQ 4.0 will dabei helfen, konkrete Industrie 4.0-Lösungen für das Qualitätsmanagement im produzierenden Gewerbe zu entwickeln. Die Unternehmen sollen dadurch in die Lage versetzt werden, qualitätsrelevante Produktionsdaten automatisiert zu erzeugen und auszuwerten. Das Ziel: Produktionsstörungen und Qualitätsmängel früher zu erkennen, um diese früher zu beheben. „Die Unternehmen können damit ihre Effektivität und Produktivität entscheidend steigern“, sind die Wissenschaftler überzeugt. Unter der Voraussetzung, dass die speziell entwickelten Qualitätsregelsysteme wirtschaftlich arbeiten. Auch darum wollen sich die Forscher kümmern.

Das Ulmer IPRI-Team untersucht, wie externe Akteure, beispielsweise Lieferunternehmen, besser in das Qualitätsmanagement einbezogen werden können. Die Business Analytics-Experten des Instituts wollen zudem herausfinden, wie sich aus den Unmengen an sensorgenerierten Produktionsdaten, Muster erkennen lassen, die den Unternehmen dabei helfen, Produktionsstörungen und auftretende Qualitätsmängel rechtzeitig und eindeutig zu identifizieren.

Das interdisziplinäre Forschungsprojekt wird getragen durch das International Performance Research Institute (IPRI), das Institut für Produktentwicklung (IPEK) des Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA). Wirtschaftspartner sind die Unternehmen Brand KG, die WAFIOS AG, die cirp GmbH, die Firma Dreher Präzisionsdrehteile GmbH, die ASI DATAMYTE GmbH und die GEWATEC GmbH & Co.KG.

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